Ist die heutige Generation beziehungsunfähig? (Part 2)

Die Besten Freundinnen haben sich gefragt, welche Beziehungstypen es eigentlich gibt und woran es liegt, dass manche Menschen ihren Wunschpartner:innen kilometerweit hinterherlaufen, während andere ihrer besseren Hälfte die meiste Zeit die kalte Schulter zeigen. Und trotzdem mangelt es genau diesen Personen oft nicht an Angeboten. Oder vielleicht gerade deswegen? Stefanie Stahl hat uns verraten, wie sich bestimmte Menschen in Partnerschaften verhalten und weshalb einige dieser Muster nicht nur problematisch, sondern auch ein Beziehungskiller sind.

Veröffentlicht I 21.03.2023

Ist die heutige Generation beziehungsunfähig? (Part 2)

Die Besten Freundinnen haben sich gefragt, welche Beziehungstypen es eigentlich gibt und woran es liegt, dass manche Menschen ihren Wunschpartner:innen kilometerweit hinterherlaufen, während andere ihrer besseren Hälfte die meiste Zeit die kalte Schulter zeigen. Und trotzdem mangelt es genau diesen Personen oft nicht an Angeboten. Oder vielleicht gerade deswegen? Stefanie Stahl hat uns verraten, wie sich bestimmte Menschen in Partnerschaften verhalten und weshalb einige dieser Muster nicht nur problematisch, sondern auch ein Beziehungskiller sind.

Veröffentlicht I 21.03.2023

Ist die heutige Generation beziehungsunfähig? (Part 2)

Die Besten Freundinnen haben sich gefragt, welche Beziehungstypen es eigentlich gibt und woran es liegt, dass manche Menschen ihren Wunschpartner:innen kilometerweit hinterherlaufen, während andere ihrer besseren Hälfte die meiste Zeit die kalte Schulter zeigen. Und trotzdem mangelt es genau diesen Personen oft nicht an Angeboten. Oder vielleicht gerade deswegen? Stefanie Stahl hat uns verraten, wie sich bestimmte Menschen in Partnerschaften verhalten und weshalb einige dieser Muster nicht nur problematisch, sondern auch ein Beziehungskiller sind.

Veröffentlicht I 21.03.2023

WELCHE BEZIEHUNGSTYPEN GIBT ES?

Dass sich beziehungsängstliche Menschen oft von den Erwartungen ihrer Partner:innen bedrängt fühlen, haben wir bereits erfahren. Und dass sowohl Max als auch Jakob allem Anschein nach von dieser Bindungsangst betroffen sind, wissen wir auch. (Der eine mehr, der andere weniger munkelt man) Aber was können die beiden und auch du, falls es dir genauso geht, tun, um diese Angst aufzulösen?

Der erste Schritt auf diesem (zugegebenermaßen manchmal langen und steinigen Weg) ist, dir bewusst zu machen, dass du ein freier Mensch bist. Das heißt, du kannst dich in der Beziehung vertreten und offen “Ja” oder “Nein” sagen. Genau diese Offenheit fällt Bindungsängstlichen aber sehr schwer. Da sie ständig um ihren persönlichen Freiraum zittern, versuchen sie, diesen um jeden Preis zu verteidigen. Die Konsequenz ist, dass sie ihre Partner:innen oft auflaufen lassen. Sätze wie „Puh, ich weiß noch nicht, wann wir uns das nächste Mal treffen.“, „Eigentlich ist es mir zu viel, wenn wir uns jedes Wochenende sehen. Reicht nicht jedes Zweite?“ oder „Ich weiß das Kennenlernen deiner Eltern ist schon seit Wochen geplant, aber mir ist jetzt was dazwischen gekommen.“ sind typisch für Menschen mit Bindungsangst. Da der Partner oder die Partnerin in ihren Augen bei jedem kleinsten Wunsch nach einem Zugeständnis zum/zur Freiheitsdieb:in montiert, ziehen sie unaufhörlich Grenzen und lassen ihr Gegenüber am ausgestreckten Arm verhungern. Und all das aufgrund ihrer größten Angst: Der Verlust der eigenen Autonomie.
Fühlst du dich nicht wirklich wie ein freier Mensch, steckst du in einem Dilemma: Du kannst weder mit einem guten Gefühl „Ja“ zu etwas sagen, da du sofort denkst du verbiegst dich für den anderen, noch kannst du mit einem guten Gefühl „Nein“ sagen, weil dich sonst Schuldgefühle quälen. Wenn du aber erkennst, dass du unabhängig und frei bist, musst du keine Angst davor haben anderen entgegenzukommen. Denn egal was du tust, du tust es freiwillig. Max und Jakob müssen also lernen, dass sie sich gegenüber einer Partnerin nicht klein fühlen müssen, wenn sie ein Zugeständnis machen. Denn diese ist nicht ihre Mutter. Im Gegenteil: Wenn sie heute „Ja“ zu etwas sagen, haben sie allen Grund, das mit einem guten Gefühl zu tun. Denn sie tun es als erwachsener, liebender und freier Mann und nicht als kleiner Junge, der das machen muss, was Mama sagt oder braucht.

Aber dass hier kein Missverständnis entsteht: Nur weil die Besten Freundinnen laut Steffis Einschätzung bindungsängstlich sind, heißt das nicht, dass sie auch beziehungsunfähig sind. (Siehe die langjährige und glückliche Partnerschaft von Max) Es heißt lediglich, dass sie in einer Beziehung stets stark um ihren persönlichen Freiraum kämpfen und so auch immer wieder Nähe verhindern. Treibt man dieses Spiel zu weit, führt das meistens zu einer Trennung. Ein Szenario, von dem Jakob ein Lied singen kann. Denn bis heute fühlt er sich nur wirklich frei, wenn er allein ist.

Pendeln zwischen Nähe und Distanz

Wenn Menschen Angst vor Bindung haben, bedeutet das nicht, dass sie gar nicht dazu in der Lage sind Nähe zuzulassen. Sogar im Gegenteil. Vor allem in der Verliebtheitsphase überschütten Personen mit Bindungsangst ihre:n Liebste:n nahezu mit Nähe und Zuneigung. Doch, sobald es ernster wird, setzen die ersten Rückzugsmanöver ein. Diese 180 Grad Drehung, die für die Zurückgewiesenen unerklärlich scheint, passt logisch betrachtet hervorragend in das Muster der Bindungsängstlichen: Solange ihnen die andere Person noch nicht sicher ist, können sie ihrer Verliebtheit freien Lauf lassen. Doch sobald der Mensch, den man die ganze Zeit so sehr wollte, bereit für Verbindlichkeit ist, kommt das Bedrängungsgefühl auf. Denn mit Verbindlichkeit gehen unvermeidbar Erwartungen einher. Und wie wir bereits wissen, folgen für Bindungsängstliche auf Erwartungen stets Beklemmung und Schuldgefühle.

Dieses Muster mündet meist in einem niemals endenden Zick-Zack-Kurs zwischen Nähe und Distanz. Das klingt anstrengend? Ist es auch. Und zwar für beide Parteien. Denn neben der bindungsängstlichen Person selbst, der es nie vergönnt ist, sich sicher zu fühlen und anzukommen, lebt auch der andere in permanenter Unsicherheit. „Liebt er/sie mich überhaupt?“, „Will er/sie die Beziehung zu mir?“, „Könnte ich jederzeit (wieder) verlassen werden?“ Das ist nur ein Bruchteil der quälenden Gedanken, die sich in den Köpfen der Partner:innen von bindungsängstlichen Menschen im Kreis drehen. Aus deren Perspektive ist es also nachvollziehbar, dass sie damit beginnen, viel Nähe einzufordern und sich an den Partner oder die Partnerin zu klammern. Doch umso mehr das passiert, umso mehr zieht sich der Nähe-Flüchter zurück. Es ist wie ein Teufelskreis: Der Bindungsängstliche läuft weg und der andere läuft hinterher. So ein Marathon ist auf Dauer sehr kräftezehrend und frustrierend – vor allem wenn kein Ziel in Sicht ist.

1

Die Nähe-Flüchter

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Dann schau doch mal bei unserem passenden Bestes Selbst Kurs vorbei. Unsere vergangenen Beziehungen sollten kein Recht mehr haben, unsere gegenwärtigen und zukünftigen Beziehungen zu bestimmen.

Wir haben sie bereits im Wechselspiel von Nähe und Distanz kennengelernt: die klammernde Person. Diese Menschen würden gerne jede freie Sekunde mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin verbringen, richten ihr Leben nach dem anderen aus und schrecken dabei auch nicht davor zurück, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse hinten anzustellen. Die logische Konsequenz daraus ist, dass sich das Gegenüber von den vielen Forderungen und Annäherungsversuchen eingeengt fühlt.

“Du musst aufhören so viel für diese Person zu geben, wenn nichts zurückkommt.“ lautet in dieser Situation meist der gutgemeinte Rat, der jedoch nicht immer seinen Zweck erfüllt. Denn auch wenn es von außen betrachtet absurd erscheint, sich an jemanden zu kletten der einen immer wieder abschüttelt, birgt es für viele eine große Schwierigkeit, diesen vermeintlich offensichtlichen Fehler nicht zu begehen. Vor allem dann, wenn es sich bei der Traumfrau oder dem Traummann um eine bindungsängstliche Person handelt, die einem immer wieder einen Happen Essen hinwirft. Gerade genug, um nicht zu verhungern. aber niemals ausreichend, um wirklich satt zu sein. Vor allem Menschen, die weder einen stabilen Selbstwert, noch eine gesunde Unabhängigkeit mitbringen, neigen in diesem Szenario dazu, sich an den anderen zu klammern und genau das einzufordern, was ihnen so schmerzlich verwehrt wird.

Rollenverteilung in Partnerschaften – eine Frage der Dynamik

Welche Rolle ein Mensch innerhalb einer Partnerschaft einnimmt, ist keineswegs festgeschrieben. In einer früheren Beziehung war jemand, der seinem Partner oder seiner Partnerin heute nach allen Regeln der Kunst nachläuft, eventuell viel autonomer und eigenständiger. Ja, vielleicht war er oder sie sogar der Part, der des Öfteren Distanz gesucht hat, weil er sich von seinem Gegenüber eingeschränkt fühlte. Du siehst also, welche Rolle man in einer Partnerschaft übernimmt, ergibt sich meist aus der Dynamik zwischen beiden Menschen und kann somit von Beziehung zu Beziehung unterschiedlich sein.

Nichtsdestotrotz gibt es auch Personen, die chronisch klammernd oder auf der Suche nach Distanz sind und niemals aus ihrer Rolle fallen, egal mit wem sie zusammen sind. Diese Menschen suchen sich, meist unbewusst, auch nur jene Partner oder Partnerinnen aus, mit denen sie ihren altbekannten Film wieder und wieder reproduzieren können – ohne das Drehbuch umzuschreiben.

2

Die Klammerer

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Das Selbstwertgefühl ein universelles Konstrukt, welches wir alle kennen und welches sich positiv und negativ auf ganz unterschiedliche Bereiche unseres Lebens auswirken kann. Erfahre jetzt mehr in unserem Bestes Selbst Kurs zum Thema.

Nach so viel Drama nun endlich ein wenig Hoffnung. Denn keine Sorge, es gibt auch sie: die Beziehungsfähigen. Diese Menschen haben eine gute innere Balance zwischen Bindung und Autonomie und können daher sehr gut in Beziehung leben. Hast du den Wunsch, eine glückliche und gesunde Partnerschaft zu führen, solltest du es dir also zum Ziel machen, genau diese Balance zu erlangen. Besonders beziehungsfähige Personen vereinen in ihrem Wesen sowohl Anlagen, die essentiell für eine gute Bindung sind, als auch autonome Fähigkeiten. Sie sind auf der einen Seite gute Zuhörer:innen, die vertrauen, kooperieren und „Ja“ sagen können und anpassungsfähig und empathisch sind. Auf der anderen Seite spüren sie sich aber auch selbst, wissen was sie wollen, können für sich eintreten, gut diskutieren und argumentieren. Bei Unstimmigkeiten sind Beziehungsfähige demnach dazu in der Lage, ihre eigenen Bedürfnisse durchzusetzen und sich, sollte eine Partnerschaft nicht ihren Werten entsprechen, notfalls auch zu trennen.
Einmal beziehungsfähig, immer beziehungsfähig? Kann man fast so sagen. Denn Steffi ist der Meinung, dass es sehr unwahrscheinlich ist, in ungesunde Beziehungsmuster zurückzufallen, wenn man seine innere Balance einmal gefunden hat. Schon allein deswegen, weil man Menschen, die klammernde oder flüchtende Persönlichkeitsanteile in einem ansprechen, nicht mehr als attraktiv wahrnimmt und sich folglich gar nicht erst auf sie einlässt.

Ist jeder Mensch beziehungs-fähig?

In einem ihrer Bücher vertritt Steffi die gewagte These, dass jeder Mensch beziehungsfähig ist. Und auch wenn die Besten Freundinnen dieser Annahme noch skeptisch gegenüberstehen (vor allem Jakob, dem schon die ein oder andere Person über den Weg gelaufen ist, die er als unheilbar diagnostizieren würde), scheint sie durchaus wahr zu sein. Denn Steffi ist sich sicher: Für alle sogenannten „Normal-Gestörten“ ist es möglich, bindungsfähig zu werden. Für Menschen, die beispielsweise an einer Persönlichkeitsstörung leiden oder schwer traumatisiert sind, liegt dieses Ziel natürlich weiter in der Ferne. Aber auch für psychisch kranke Menschen gibt es immer die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und einen besseren Umgang mit anderen und sich selbst zu erlernen. Doch egal an welchem Punkt du dich befindest, die unabdingbare Voraussetzung für eine Verbesserung deiner Bindungsfähigkeit ist immer, dass du selbst die Entscheidung triffst, etwas ändern zu wollen und Verantwortung dafür übernimmst.

WARUM GLÜCKLICHE BEZIEHUNGEN EINE ENTSCHEIDUNG SIND

Steffi ist der Meinung, dass erfüllende Beziehungen keine Glückssache, sondern eine Entscheidung sind. Ja, das ist sehr unromantisch, aber es ist eine Menge Wahrheit dahinter. Alles aktiv entscheiden können wir aber auch nicht. Zum Beispiel in wen wir uns verlieben. Nicht ohne Grund heißt es “to fall in love”, denn es passiert einfach – Plötzlich, ohne Sicherung und ohne doppelten Boden. Das Kribbeln in deinem Bauch, dein Herz, das dir bis zum Hals schlägt und ein Lächeln, das deine Lippen umspielt, wenn du ihm oder ihr in die Augen schaust. Und das alles, ohne dass du dich dagegen wehren kannst. Die tatsächliche Liebe für einen Menschen fühlt sich hingegen ganz anders an als das hormongesteuerte Verliebtsein. Dieses tiefe Bindungsgefühl ist nicht aufregend und berauschend, sondern ruhig, warm und von dem Wunsch getragen, dass es dem anderen gut geht. Also auch von einer gesunden Art von Verantwortung.

Doch bindungsängstlichen Menschen treiben nur die Vorstellung an genau diese Form von Verantwortung Schweißperlen auf die Stirn. Sie suchen vielmehr nach einem abenteuerlichen und intensiven Gefühl der Verliebtheit. Und wenn diese Phase irgendwann vorbei ist (und das ist sie zwangsläufig), dann verlieben sie sich eben wieder neu. Wenn man sich aber wirklich FÜR jemanden entscheidet, entscheidet man sich automatisch natürlich auch gegen viele Sachen. Zum Beispiel dagegen einer Verknalltheit (wovon keiner von uns gefeit ist) nachzugehen. Insofern ist Liebe also tatsächlich eine Entscheidung. Für Bindungsängstliche fühlt sich dieser Beschluss wie ein Gefängnis an. Doch wenn du deine innere Balance gefunden hast, macht es dir keine Angst, dich zu entscheiden. Im Gegenteil, es fühlt sich sicher und frei zugleich an.

Beziehungsfähigkeit fängt bei dir selbst an – egal, welcher Generation du angehörst

Ist die heutige Generation denn nun beziehungsunfähig oder nicht? Diese Frage lässt sich mit einem klaren „Nein“ beantworten. Ja, es stimmt, wir leben in einer schnelllebigen Welt mit tausenden Optionen (Siehe Tinder, Bumble und co), aber wir haben es nicht leichter oder schwerer, uns zu binden, als die Generationen vor uns. Es hat schon immer bindungsängstliche Menschen gegeben und vermutlich wird sich das auch nie ändern. Einen Vorsprung haben die jüngeren Generationen gegenüber den älteren aber tatsächlich: Sie haben eine größere Sensibilität für die Psyche des Menschen und dafür, wie unsere Persönlichkeit, unsere Ängste und Traumata unser Leben beeinflussen. Und genau dieses Bewusstsein ist der Schlüssel dafür, an sich selbst zu arbeiten. Denn wie wir dank Stefanie Stahl jetzt wissen: Jeder ist beziehungsfähig. (Ja, auch du lieber Jakob)

Wenn du also mal wieder frustriert bist, dass du schon wieder von einem Tinder Date geghostet wurdest, du erneut in die Freundschaft+ Schublade gesteckt wirst oder dir die dritte Person innerhalb eines Monats sagt, dass sie nur nach etwas Unverbindlichen sucht, dann schieb es nicht auf deine vermeintlich beziehungsunfähige Generation. Denn diese ist, wie wir jetzt wissen, nichts weiter als eine Legende. Gib auch nicht den Online-Dating Plattformen oder der hippen Großstadt, in der du lebst die Schuld an deinem Singledasein. Denn keine Sorge, du musst dein Profil nicht von allen Social Media Plattformen löschen und aufs Land ziehen, um die große Liebe zu finden. Das kannst du nämlich überall. (Selbst in Berlin) Fang mit der Suche also bei dir selbst an. Wenn du diesen Schritt wagst, wird dir ganz sicher eine Person über den Weg laufen, die nur allzu gern eine glückliche Beziehung mit dir führen würde. Und das Wichtigste: Wenn es so weit ist, wirst du auch den Mut haben „Ja“ zu diesem Menschen zu sagen.

3

Die Beziehungsfähigen

Möchtest du mehr über gesunde Beziehungen lernen?

Dann schau doch mal bei unserem Bestes Selbst Kurs zum Thema Beziehungen vorbei. In diesem Kurs leiten dich Max und Jakob durch 5 Module voller wissenschaftlichem Know-How, praktischen Übungen und Gedankenexperimenten.

WELCHE BEZIEHUNGS-TYPEN GIBT ES?

1

Die Nähe-Flüchter

WELCHE BEZIEHUNSTYPEN GIBT ES?

Dass sich beziehungsängstliche Menschen oft von den Erwartungen ihrer Partner:innen bedrängt fühlen, haben wir bereits erfahren. Und dass sowohl Max als auch Jakob allem Anschein nach von dieser Bindungsangst betroffen sind, wissen wir auch. (Der eine mehr, der andere weniger munkelt man) Aber was können die beiden und auch du, falls es dir genauso geht, tun, um diese Angst aufzulösen?

Der erste Schritt auf diesem (zugegebenermaßen manchmal langen und steinigen Weg) ist, dir bewusst zu machen, dass du ein freier Mensch bist. Das heißt, du kannst dich in der Beziehung vertreten und offen “Ja” oder “Nein” sagen. Genau diese Offenheit fällt Bindungsängstlichen aber sehr schwer. Da sie ständig um ihren persönlichen Freiraum zittern, versuchen sie, diesen um jeden Preis zu verteidigen. Die Konsequenz ist, dass sie ihre Partner:innen oft auflaufen lassen. Sätze wie „Puh, ich weiß noch nicht, wann wir uns das nächste Mal treffen.“, „Eigentlich ist es mir zu viel, wenn wir uns jedes Wochenende sehen. Reicht nicht jedes Zweite?“ oder „Ich weiß das Kennenlernen deiner Eltern ist schon seit Wochen geplant, aber mir ist jetzt was dazwischen gekommen.“ sind typisch für Menschen mit Bindungsangst. Da der Partner oder die Partnerin in ihren Augen bei jedem kleinsten Wunsch nach einem Zugeständnis zum/zur Freiheitsdieb:in montiert, ziehen sie unaufhörlich Grenzen und lassen ihr Gegenüber am ausgestreckten Arm verhungern. Und all das aufgrund ihrer größten Angst: Der Verlust der eigenen Autonomie.
Fühlst du dich nicht wirklich wie ein freier Mensch, steckst du in einem Dilemma: Du kannst weder mit einem guten Gefühl „Ja“ zu etwas sagen, da du sofort denkst du verbiegst dich für den anderen, noch kannst du mit einem guten Gefühl „Nein“ sagen, weil dich sonst Schuldgefühle quälen. Wenn du aber erkennst, dass du unabhängig und frei bist, musst du keine Angst davor haben anderen entgegenzukommen. Denn egal was du tust, du tust es freiwillig. Max und Jakob müssen also lernen, dass sie sich gegenüber einer Partnerin nicht klein fühlen müssen, wenn sie ein Zugeständnis machen. Denn diese ist nicht ihre Mutter. Im Gegenteil: Wenn sie heute „Ja“ zu etwas sagen, haben sie allen Grund, das mit einem guten Gefühl zu tun. Denn sie tun es als erwachsener, liebender und freier Mann und nicht als kleiner Junge, der das machen muss, was Mama sagt oder braucht.

Aber dass hier kein Missverständnis entsteht: Nur weil die Besten Freundinnen laut Steffis Einschätzung bindungsängstlich sind, heißt das nicht, dass sie auch beziehungsunfähig sind. (Siehe die langjährige und glückliche Partnerschaft von Max) Es heißt lediglich, dass sie in einer Beziehung stets stark um ihren persönlichen Freiraum kämpfen und so auch immer wieder Nähe verhindern. Treibt man dieses Spiel zu weit, führt das meistens zu einer Trennung. Ein Szenario, von dem Jakob ein Lied singen kann. Denn bis heute fühlt er sich nur wirklich frei, wenn er allein ist.

Pendeln zwischen Nähe und Distanz

Wenn Menschen Angst vor Bindung haben, bedeutet das nicht, dass sie gar nicht dazu in der Lage sind Nähe zuzulassen. Sogar im Gegenteil. Vor allem in der Verliebtheitsphase überschütten Personen mit Bindungsangst ihre:n Liebste:n nahezu mit Nähe und Zuneigung. Doch, sobald es ernster wird, setzen die ersten Rückzugsmanöver ein. Diese 180 Grad Drehung, die für die Zurückgewiesenen unerklärlich scheint, passt logisch betrachtet hervorragend in das Muster der Bindungsängstlichen: Solange ihnen die andere Person noch nicht sicher ist, können sie ihrer Verliebtheit freien Lauf lassen. Doch sobald der Mensch, den man die ganze Zeit so sehr wollte, bereit für Verbindlichkeit ist, kommt das Bedrängungsgefühl auf. Denn mit Verbindlichkeit gehen unvermeidbar Erwartungen einher. Und wie wir bereits wissen, folgen für Bindungsängstliche auf Erwartungen stets Beklemmung und Schuldgefühle.

Dieses Muster mündet meist in einem niemals endenden Zick-Zack-Kurs zwischen Nähe und Distanz. Das klingt anstrengend? Ist es auch. Und zwar für beide Parteien. Denn neben der bindungsängstlichen Person selbst, der es nie vergönnt ist, sich sicher zu fühlen und anzukommen, lebt auch der andere in permanenter Unsicherheit. „Liebt er/sie mich überhaupt?“, „Will er/sie die Beziehung zu mir?“, „Könnte ich jederzeit (wieder) verlassen werden?“ Das ist nur ein Bruchteil der quälenden Gedanken, die sich in den Köpfen der Partner:innen von bindungsängstlichen Menschen im Kreis drehen. Aus deren Perspektive ist es also nachvollziehbar, dass sie damit beginnen, viel Nähe einzufordern und sich an den Partner oder die Partnerin zu klammern. Doch umso mehr das passiert, umso mehr zieht sich der Nähe-Flüchter zurück. Es ist wie ein Teufelskreis: Der Bindungsängstliche läuft weg und der andere läuft hinterher. So ein Marathon ist auf Dauer sehr kräftezehrend und frustrierend – vor allem wenn kein Ziel in Sicht ist.

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Dann schau doch mal bei unserem passenden Bestes Selbst Kurs vorbei. Unsere vergangenen Beziehungen sollten kein Recht mehr haben, unsere gegenwärtigen und zukünftigen Beziehungen zu bestimmen.

1

Die Nähe-Flüchter

Dass sich beziehungsängstliche Menschen oft von den Erwartungen ihrer Partner:innen bedrängt fühlen, haben wir bereits erfahren. Und dass sowohl Max als auch Jakob allem Anschein nach von dieser Bindungsangst betroffen sind, wissen wir auch. (Der eine mehr, der andere weniger munkelt man) Aber was können die beiden und auch du, falls es dir genauso geht, tun, um diese Angst aufzulösen?

Der erste Schritt auf diesem (zugegebenermaßen manchmal langen und steinigen Weg) ist, dir bewusst zu machen, dass du ein freier Mensch bist. Das heißt, du kannst dich in der Beziehung vertreten und offen “Ja” oder “Nein” sagen. Genau diese Offenheit fällt Bindungsängstlichen aber sehr schwer. Da sie ständig um ihren persönlichen Freiraum zittern, versuchen sie, diesen um jeden Preis zu verteidigen. Die Konsequenz ist, dass sie ihre Partner:innen oft auflaufen lassen. Sätze wie „Puh, ich weiß noch nicht, wann wir uns das nächste Mal treffen.“, „Eigentlich ist es mir zu viel, wenn wir uns jedes Wochenende sehen. Reicht nicht jedes Zweite?“ oder „Ich weiß das Kennenlernen deiner Eltern ist schon seit Wochen geplant, aber mir ist jetzt was dazwischen gekommen.“ sind typisch für Menschen mit Bindungsangst. Da der Partner oder die Partnerin in ihren Augen bei jedem kleinsten Wunsch nach einem Zugeständnis zum/zur Freiheitsdieb:in montiert, ziehen sie unaufhörlich Grenzen und lassen ihr Gegenüber am ausgestreckten Arm verhungern. Und all das aufgrund ihrer größten Angst: Der Verlust der eigenen Autonomie.
Fühlst du dich nicht wirklich wie ein freier Mensch, steckst du in einem Dilemma: Du kannst weder mit einem guten Gefühl „Ja“ zu etwas sagen, da du sofort denkst du verbiegst dich für den anderen, noch kannst du mit einem guten Gefühl „Nein“ sagen, weil dich sonst Schuldgefühle quälen. Wenn du aber erkennst, dass du unabhängig und frei bist, musst du keine Angst davor haben anderen entgegenzukommen. Denn egal was du tust, du tust es freiwillig. Max und Jakob müssen also lernen, dass sie sich gegenüber einer Partnerin nicht klein fühlen müssen, wenn sie ein Zugeständnis machen. Denn diese ist nicht ihre Mutter. Im Gegenteil: Wenn sie heute „Ja“ zu etwas sagen, haben sie allen Grund, das mit einem guten Gefühl zu tun. Denn sie tun es als erwachsener, liebender und freier Mann und nicht als kleiner Junge, der das machen muss, was Mama sagt oder braucht.

Aber dass hier kein Missverständnis entsteht: Nur weil die Besten Freundinnen laut Steffis Einschätzung bindungsängstlich sind, heißt das nicht, dass sie auch beziehungsunfähig sind. (Siehe die langjährige und glückliche Partnerschaft von Max) Es heißt lediglich, dass sie in einer Beziehung stets stark um ihren persönlichen Freiraum kämpfen und so auch immer wieder Nähe verhindern. Treibt man dieses Spiel zu weit, führt das meistens zu einer Trennung. Ein Szenario, von dem Jakob ein Lied singen kann. Denn bis heute fühlt er sich nur wirklich frei, wenn er allein ist.

Pendeln zwischen Nähe und Distanz

Wenn Menschen Angst vor Bindung haben, bedeutet das nicht, dass sie gar nicht dazu in der Lage sind Nähe zuzulassen. Sogar im Gegenteil. Vor allem in der Verliebtheitsphase überschütten Personen mit Bindungsangst ihre:n Liebste:n nahezu mit Nähe und Zuneigung. Doch, sobald es ernster wird, setzen die ersten Rückzugsmanöver ein. Diese 180 Grad Drehung, die für die Zurückgewiesenen unerklärlich scheint, passt logisch betrachtet hervorragend in das Muster der Bindungsängstlichen: Solange ihnen die andere Person noch nicht sicher ist, können sie ihrer Verliebtheit freien Lauf lassen. Doch sobald der Mensch, den man die ganze Zeit so sehr wollte, bereit für Verbindlichkeit ist, kommt das Bedrängungsgefühl auf. Denn mit Verbindlichkeit gehen unvermeidbar Erwartungen einher. Und wie wir bereits wissen, folgen für Bindungsängstliche auf Erwartungen stets Beklemmung und Schuldgefühle.

Dieses Muster mündet meist in einem niemals endenden Zick-Zack-Kurs zwischen Nähe und Distanz. Das klingt anstrengend? Ist es auch. Und zwar für beide Parteien. Denn neben der bindungsängstlichen Person selbst, der es nie vergönnt ist, sich sicher zu fühlen und anzukommen, lebt auch der andere in permanenter Unsicherheit. „Liebt er/sie mich überhaupt?“, „Will er/sie die Beziehung zu mir?“, „Könnte ich jederzeit (wieder) verlassen werden?“ Das ist nur ein Bruchteil der quälenden Gedanken, die sich in den Köpfen der Partner:innen von bindungsängstlichen Menschen im Kreis drehen. Aus deren Perspektive ist es also nachvollziehbar, dass sie damit beginnen, viel Nähe einzufordern und sich an den Partner oder die Partnerin zu klammern. Doch umso mehr das passiert, umso mehr zieht sich der Nähe-Flüchter zurück. Es ist wie ein Teufelskreis: Der Bindungsängstliche läuft weg und der andere läuft hinterher. So ein Marathon ist auf Dauer sehr kräftezehrend und frustrierend – vor allem wenn kein Ziel in Sicht ist.

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2

Die Klammerer

Wir haben sie bereits im Wechselspiel von Nähe und Distanz kennengelernt: die klammernde Person. Diese Menschen würden gerne jede freie Sekunde mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin verbringen, richten ihr Leben nach dem anderen aus und schrecken dabei auch nicht davor zurück, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse hinten anzustellen. Die logische Konsequenz daraus ist, dass sich das Gegenüber von den vielen Forderungen und Annäherungsversuchen eingeengt fühlt.

“Du musst aufhören so viel für diese Person zu geben, wenn nichts zurückkommt.“ lautet in dieser Situation meist der gutgemeinte Rat, der jedoch nicht immer seinen Zweck erfüllt. Denn auch wenn es von außen betrachtet absurd erscheint, sich an jemanden zu kletten der einen immer wieder abschüttelt, birgt es für viele eine große Schwierigkeit, diesen vermeintlich offensichtlichen Fehler nicht zu begehen. Vor allem dann, wenn es sich bei der Traumfrau oder dem Traummann um eine bindungsängstliche Person handelt, die einem immer wieder einen Happen Essen hinwirft. Gerade genug, um nicht zu verhungern. aber niemals ausreichend, um wirklich satt zu sein. Vor allem Menschen, die weder einen stabilen Selbstwert, noch eine gesunde Unabhängigkeit mitbringen, neigen in diesem Szenario dazu, sich an den anderen zu klammern und genau das einzufordern, was ihnen so schmerzlich verwehrt wird.

Rollenverteilungen in Partnerschaften – eine Frage der Dynamik?

Welche Rolle ein Mensch innerhalb einer Partnerschaft einnimmt, ist keineswegs festgeschrieben. In einer früheren Beziehung war jemand, der seinem Partner oder seiner Partnerin heute nach allen Regeln der Kunst nachläuft, eventuell viel autonomer und eigenständiger. Ja, vielleicht war er oder sie sogar der Part, der des Öfteren Distanz gesucht hat, weil er sich von seinem Gegenüber eingeschränkt fühlte. Du siehst also, welche Rolle man in einer Partnerschaft übernimmt, ergibt sich meist aus der Dynamik zwischen beiden Menschen und kann somit von Beziehung zu Beziehung unterschiedlich sein.

Nichtsdestotrotz gibt es auch Personen, die chronisch klammernd oder auf der Suche nach Distanz sind und niemals aus ihrer Rolle fallen, egal mit wem sie zusammen sind. Diese Menschen suchen sich, meist unbewusst, auch nur jene Partner oder Partnerinnen aus, mit denen sie ihren altbekannten Film wieder und wieder reproduzieren können – ohne das Drehbuch umzuschreiben.

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Das Selbstwertgefühl ein universelles Konstrukt, welches wir alle kennen und welches sich positiv und negativ auf ganz unterschiedliche Bereiche unseres Lebens auswirken kann. Erfahre jetzt mehr in unserem Bestes Selbst Kurs zum Thema.

3

Die Beziehungsfähigen

Nach so viel Drama nun endlich ein wenig Hoffnung. Denn keine Sorge, es gibt auch sie: die Beziehungsfähigen. Diese Menschen haben eine gute innere Balance zwischen Bindung und Autonomie und können daher sehr gut in Beziehung leben. Hast du den Wunsch, eine glückliche und gesunde Partnerschaft zu führen, solltest du es dir also zum Ziel machen, genau diese Balance zu erlangen. Besonders beziehungsfähige Personen vereinen in ihrem Wesen sowohl Anlagen, die essentiell für eine gute Bindung sind, als auch autonome Fähigkeiten. Sie sind auf der einen Seite gute Zuhörer:innen, die vertrauen, kooperieren und „Ja“ sagen können und anpassungsfähig und empathisch sind. Auf der anderen Seite spüren sie sich aber auch selbst, wissen was sie wollen, können für sich eintreten, gut diskutieren und argumentieren. Bei Unstimmigkeiten sind Beziehungsfähige demnach dazu in der Lage, ihre eigenen Bedürfnisse durchzusetzen und sich, sollte eine Partnerschaft nicht ihren Werten entsprechen, notfalls auch zu trennen.
Einmal beziehungsfähig, immer beziehungsfähig? Kann man fast so sagen. Denn Steffi ist der Meinung, dass es sehr unwahrscheinlich ist, in ungesunde Beziehungsmuster zurückzufallen, wenn man seine innere Balance einmal gefunden hat. Schon allein deswegen, weil man Menschen, die klammernde oder flüchtende Persönlichkeitsanteile in einem ansprechen, nicht mehr als attraktiv wahrnimmt und sich folglich gar nicht erst auf sie einlässt.

Ist jeder Mensch beziehungsfähig?

In einem ihrer Bücher vertritt Steffi die gewagte These, dass jeder Mensch beziehungsfähig ist. Und auch wenn die Besten Freundinnen dieser Annahme noch skeptisch gegenüberstehen (vor allem Jakob, dem schon die ein oder andere Person über den Weg gelaufen ist, die er als unheilbar diagnostizieren würde), scheint sie durchaus wahr zu sein. Denn Steffi ist sich sicher: Für alle sogenannten „Normal-Gestörten“ ist es möglich, bindungsfähig zu werden. Für Menschen, die beispielsweise an einer Persönlichkeitsstörung leiden oder schwer traumatisiert sind, liegt dieses Ziel natürlich weiter in der Ferne. Aber auch für psychisch kranke Menschen gibt es immer die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und einen besseren Umgang mit anderen und sich selbst zu erlernen. Doch egal an welchem Punkt du dich befindest, die unabdingbare Voraussetzung für eine Verbesserung deiner Bindungsfähigkeit ist immer, dass du selbst die Entscheidung triffst, etwas ändern zu wollen und Verantwortung dafür übernimmst.

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WARUM GLÜCKLICHE BEZIEHUNGEN EINE ENTSCHEIDUNG SIND

Steffi ist der Meinung, dass erfüllende Beziehungen keine Glückssache, sondern eine Entscheidung sind. Ja, das ist sehr unromantisch, aber es ist eine Menge Wahrheit dahinter. Alles aktiv entscheiden können wir aber auch nicht. Zum Beispiel in wen wir uns verlieben. Nicht ohne Grund heißt es “to fall in love”, denn es passiert einfach – Plötzlich, ohne Sicherung und ohne doppelten Boden. Das Kribbeln in deinem Bauch, dein Herz, das dir bis zum Hals schlägt und ein Lächeln, das deine Lippen umspielt, wenn du ihm oder ihr in die Augen schaust. Und das alles, ohne dass du dich dagegen wehren kannst. Die tatsächliche Liebe für einen Menschen fühlt sich hingegen ganz anders an als das hormongesteuerte Verliebtsein. Dieses tiefe Bindungsgefühl ist nicht aufregend und berauschend, sondern ruhig, warm und von dem Wunsch getragen, dass es dem anderen gut geht. Also auch von einer gesunden Art von Verantwortung.

Doch bindungsängstlichen Menschen treiben nur die Vorstellung an genau diese Form von Verantwortung Schweißperlen auf die Stirn. Sie suchen vielmehr nach einem abenteuerlichen und intensiven Gefühl der Verliebtheit. Und wenn diese Phase irgendwann vorbei ist (und das ist sie zwangsläufig), dann verlieben sie sich eben wieder neu. Wenn man sich aber wirklich FÜR jemanden entscheidet, entscheidet man sich automatisch natürlich auch gegen viele Sachen. Zum Beispiel dagegen einer Verknalltheit (wovon keiner von uns gefeit ist) nachzugehen. Insofern ist Liebe also tatsächlich eine Entscheidung. Für Bindungsängstliche fühlt sich dieser Beschluss wie ein Gefängnis an. Doch wenn du deine innere Balance gefunden hast, macht es dir keine Angst, dich zu entscheiden. Im Gegenteil, es fühlt sich sicher und frei zugleich an.

Beziehungsfähigkeit fängt bei dir selbst an – egal, welcher Generation du angehörst

Ist die heutige Generation denn nun beziehungsunfähig oder nicht? Diese Frage lässt sich mit einem klaren „Nein“ beantworten. Ja, es stimmt, wir leben in einer schnelllebigen Welt mit tausenden Optionen (Siehe Tinder, Bumble und co), aber wir haben es nicht leichter oder schwerer, uns zu binden, als die Generationen vor uns. Es hat schon immer bindungsängstliche Menschen gegeben und vermutlich wird sich das auch nie ändern. Einen Vorsprung haben die jüngeren Generationen gegenüber den älteren aber tatsächlich: Sie haben eine größere Sensibilität für die Psyche des Menschen und dafür, wie unsere Persönlichkeit, unsere Ängste und Traumata unser Leben beeinflussen. Und genau dieses Bewusstsein ist der Schlüssel dafür, an sich selbst zu arbeiten. Denn wie wir dank Stefanie Stahl jetzt wissen: Jeder ist beziehungsfähig. (Ja, auch du lieber Jakob)

Wenn du also mal wieder frustriert bist, dass du schon wieder von einem Tinder Date geghostet wurdest, du erneut in die Freundschaft+ Schublade gesteckt wirst oder dir die dritte Person innerhalb eines Monats sagt, dass sie nur nach etwas Unverbindlichen sucht, dann schieb es nicht auf deine vermeintlich beziehungsunfähige Generation. Denn diese ist, wie wir jetzt wissen, nichts weiter als eine Legende. Gib auch nicht den Online-Dating Plattformen oder der hippen Großstadt, in der du lebst die Schuld an deinem Singledasein. Denn keine Sorge, du musst dein Profil nicht von allen Social Media Plattformen löschen und aufs Land ziehen, um die große Liebe zu finden. Das kannst du nämlich überall. (Selbst in Berlin) Fang mit der Suche also bei dir selbst an. Wenn du diesen Schritt wagst, wird dir ganz sicher eine Person über den Weg laufen, die nur allzu gern eine glückliche Beziehung mit dir führen würde. Und das Wichtigste: Wenn es so weit ist, wirst du auch den Mut haben „Ja“ zu diesem Menschen zu sagen.

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Die Klammerer

Wir haben sie bereits im Wechselspiel von Nähe und Distanz kennengelernt: die klammernde Person. Diese Menschen würden gerne jede freie Sekunde mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin verbringen, richten ihr Leben nach dem anderen aus und schrecken dabei auch nicht davor zurück, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse hinten anzustellen. Die logische Konsequenz daraus ist, dass sich das Gegenüber von den vielen Forderungen und Annäherungsversuchen eingeengt fühlt.

“Du musst aufhören so viel für diese Person zu geben, wenn nichts zurückkommt.“ lautet in dieser Situation meist der gutgemeinte Rat, der jedoch nicht immer seinen Zweck erfüllt. Denn auch wenn es von außen betrachtet absurd erscheint, sich an jemanden zu kletten der einen immer wieder abschüttelt, birgt es für viele eine große Schwierigkeit, diesen vermeintlich offensichtlichen Fehler nicht zu begehen. Vor allem dann, wenn es sich bei der Traumfrau oder dem Traummann um eine bindungsängstliche Person handelt, die einem immer wieder einen Happen Essen hinwirft. Gerade genug, um nicht zu verhungern. aber niemals ausreichend, um wirklich satt zu sein. Vor allem Menschen, die weder einen stabilen Selbstwert, noch eine gesunde Unabhängigkeit mitbringen, neigen in diesem Szenario dazu, sich an den anderen zu klammern und genau das einzufordern, was ihnen so schmerzlich verwehrt wird.

Rollenverteilung in Partnerschaften – eine Frage der Dynamik

Welche Rolle ein Mensch innerhalb einer Partnerschaft einnimmt, ist keineswegs festgeschrieben. In einer früheren Beziehung war jemand, der seinem Partner oder seiner Partnerin heute nach allen Regeln der Kunst nachläuft, eventuell viel autonomer und eigenständiger. Ja, vielleicht war er oder sie sogar der Part, der des Öfteren Distanz gesucht hat, weil er sich von seinem Gegenüber eingeschränkt fühlte. Du siehst also, welche Rolle man in einer Partnerschaft übernimmt, ergibt sich meist aus der Dynamik zwischen beiden Menschen und kann somit von Beziehung zu Beziehung unterschiedlich sein.

Nichtsdestotrotz gibt es auch Personen, die chronisch klammernd oder auf der Suche nach Distanz sind und niemals aus ihrer Rolle fallen, egal mit wem sie zusammen sind. Diese Menschen suchen sich, meist unbewusst, auch nur jene Partner oder Partnerinnen aus, mit denen sie ihren altbekannten Film wieder und wieder reproduzieren können – ohne das Drehbuch umzuschreiben.

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Die Beziehungs-fähigen

Nach so viel Drama nun endlich ein wenig Hoffnung. Denn keine Sorge, es gibt auch sie: die Beziehungsfähigen. Diese Menschen haben eine gute innere Balance zwischen Bindung und Autonomie und können daher sehr gut in Beziehung leben. Hast du den Wunsch, eine glückliche und gesunde Partnerschaft zu führen, solltest du es dir also zum Ziel machen, genau diese Balance zu erlangen. Besonders beziehungsfähige Personen vereinen in ihrem Wesen sowohl Anlagen, die essentiell für eine gute Bindung sind, als auch autonome Fähigkeiten. Sie sind auf der einen Seite gute Zuhörer:innen, die vertrauen, kooperieren und „Ja“ sagen können und anpassungsfähig und empathisch sind. Auf der anderen Seite spüren sie sich aber auch selbst, wissen was sie wollen, können für sich eintreten, gut diskutieren und argumentieren. Bei Unstimmigkeiten sind Beziehungsfähige demnach dazu in der Lage, ihre eigenen Bedürfnisse durchzusetzen und sich, sollte eine Partnerschaft nicht ihren Werten entsprechen, notfalls auch zu trennen.
Einmal beziehungsfähig, immer beziehungsfähig? Kann man fast so sagen. Denn Steffi ist der Meinung, dass es sehr unwahrscheinlich ist, in ungesunde Beziehungsmuster zurückzufallen, wenn man seine innere Balance einmal gefunden hat. Schon allein deswegen, weil man Menschen, die klammernde oder flüchtende Persönlichkeitsanteile in einem ansprechen, nicht mehr als attraktiv wahrnimmt und sich folglich gar nicht erst auf sie einlässt.

Ist jeder Mensch beziehungsfähig?

In einem ihrer Bücher vertritt Steffi die gewagte These, dass jeder Mensch beziehungsfähig ist. Und auch wenn die Besten Freundinnen dieser Annahme noch skeptisch gegenüberstehen (vor allem Jakob, dem schon die ein oder andere Person über den Weg gelaufen ist, die er als unheilbar diagnostizieren würde), scheint sie durchaus wahr zu sein. Denn Steffi ist sich sicher: Für alle sogenannten „Normal-Gestörten“ ist es möglich, bindungsfähig zu werden. Für Menschen, die beispielsweise an einer Persönlichkeitsstörung leiden oder schwer traumatisiert sind, liegt dieses Ziel natürlich weiter in der Ferne. Aber auch für psychisch kranke Menschen gibt es immer die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und einen besseren Umgang mit anderen und sich selbst zu erlernen. Doch egal an welchem Punkt du dich befindest, die unabdingbare Voraussetzung für eine Verbesserung deiner Bindungsfähigkeit ist immer, dass du selbst die Entscheidung triffst, etwas ändern zu wollen und Verantwortung dafür übernimmst.

WARUM GLÜCKLICHE BEZIEHUNGEN EINE ENTSCHEIDUNG SIND

Steffi ist der Meinung, dass erfüllende Beziehungen keine Glückssache, sondern eine Entscheidung sind. Ja, das ist sehr unromantisch, aber es ist eine Menge Wahrheit dahinter. Alles aktiv entscheiden können wir aber auch nicht. Zum Beispiel in wen wir uns verlieben. Nicht ohne Grund heißt es “to fall in love”, denn es passiert einfach – Plötzlich, ohne Sicherung und ohne doppelten Boden. Das Kribbeln in deinem Bauch, dein Herz, das dir bis zum Hals schlägt und ein Lächeln, das deine Lippen umspielt, wenn du ihm oder ihr in die Augen schaust. Und das alles, ohne dass du dich dagegen wehren kannst. Die tatsächliche Liebe für einen Menschen fühlt sich hingegen ganz anders an als das hormongesteuerte Verliebtsein. Dieses tiefe Bindungsgefühl ist nicht aufregend und berauschend, sondern ruhig, warm und von dem Wunsch getragen, dass es dem anderen gut geht. Also auch von einer gesunden Art von Verantwortung.

Doch bindungsängstlichen Menschen treiben nur die Vorstellung an genau diese Form von Verantwortung Schweißperlen auf die Stirn. Sie suchen vielmehr nach einem abenteuerlichen und intensiven Gefühl der Verliebtheit. Und wenn diese Phase irgendwann vorbei ist (und das ist sie zwangsläufig), dann verlieben sie sich eben wieder neu. Wenn man sich aber wirklich FÜR jemanden entscheidet, entscheidet man sich automatisch natürlich auch gegen viele Sachen. Zum Beispiel dagegen einer Verknalltheit (wovon keiner von uns gefeit ist) nachzugehen. Insofern ist Liebe also tatsächlich eine Entscheidung. Für Bindungsängstliche fühlt sich dieser Beschluss wie ein Gefängnis an. Doch wenn du deine innere Balance gefunden hast, macht es dir keine Angst, dich zu entscheiden. Im Gegenteil, es fühlt sich sicher und frei zugleich an.

Beziehungs-fähigkeit fängt bei dir selbst an – egal, welcher Generation du angehörst

Ist die heutige Generation denn nun beziehungsunfähig oder nicht? Diese Frage lässt sich mit einem klaren „Nein“ beantworten. Ja, es stimmt, wir leben in einer schnelllebigen Welt mit tausenden Optionen (Siehe Tinder, Bumble und co), aber wir haben es nicht leichter oder schwerer, uns zu binden, als die Generationen vor uns. Es hat schon immer bindungsängstliche Menschen gegeben und vermutlich wird sich das auch nie ändern. Einen Vorsprung haben die jüngeren Generationen gegenüber den älteren aber tatsächlich: Sie haben eine größere Sensibilität für die Psyche des Menschen und dafür, wie unsere Persönlichkeit, unsere Ängste und Traumata unser Leben beeinflussen. Und genau dieses Bewusstsein ist der Schlüssel dafür, an sich selbst zu arbeiten. Denn wie wir dank Stefanie Stahl jetzt wissen: Jeder ist beziehungsfähig. (Ja, auch du lieber Jakob)

Wenn du also mal wieder frustriert bist, dass du schon wieder von einem Tinder Date geghostet wurdest, du erneut in die Freundschaft+ Schublade gesteckt wirst oder dir die dritte Person innerhalb eines Monats sagt, dass sie nur nach etwas Unverbindlichen sucht, dann schieb es nicht auf deine vermeintlich beziehungsunfähige Generation. Denn diese ist, wie wir jetzt wissen, nichts weiter als eine Legende. Gib auch nicht den Online-Dating Plattformen oder der hippen Großstadt, in der du lebst die Schuld an deinem Singledasein. Denn keine Sorge, du musst dein Profil nicht von allen Social Media Plattformen löschen und aufs Land ziehen, um die große Liebe zu finden. Das kannst du nämlich überall. (Selbst in Berlin) Fang mit der Suche also bei dir selbst an. Wenn du diesen Schritt wagst, wird dir ganz sicher eine Person über den Weg laufen, die nur allzu gern eine glückliche Beziehung mit dir führen würde. Und das Wichtigste: Wenn es so weit ist, wirst du auch den Mut haben „Ja“ zu diesem Menschen zu sagen.

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