LGBTQIA+, Queer & Cis – Diese Begrifflichkeit solltest du kennen
Was es heißt, homo-, hetero- oder bisexuell zu sein, wissen die meisten von uns. Doch was bedeutet LGBTQIA+, wann ist jemand genderfluid und was zeichnet eigentlich nonbinäre Menschen aus? Um der Diskriminierung von queeren Menschen etwas entgegensetzen zu können, ist es zuallererst wichtig, sich mit den unterschiedlichen Begrifflichkeiten, die man in diesem Spektrum vorfindet, auseinanderzusetzen. Denn nur so können wir verhindern, andere bereits durch die Art, wie wir mit ihnen oder über sie sprechen, zu verletzen. Daher haben sich Max und Jakob einer kleinen Aufklärungsstunde unterzogen, die wir auch dir nicht vorenthalten wollen.
Was bedeutet eigentlich…?
- Heterosexualität = Sexuelles und romantisches Begehren gegenüber Personen des anderen Geschlechts
- Homosexualität = Sexuelles und romantisches Begehren gegenüber Personen des eigenen Geschlechts (als auch darauf aufbauende sexuelle Identitäten)
- Bisexualität = Sexuelles und romantisches Begehren sowohl gegenüber Personen des anderen Geschlechts als auch des eigenen Geschlechts
- Pansexualität = Sexuelles und romantisches Begehren für einen Menschen, unabhängig davon welches Geschlecht er hat
- Trans = Menschen, die sich mit einem anderen Geschlecht identifizieren als dem, was ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde
- Cis = Identifikation mit dem Geschlecht, das einem bei der Geburt zugewiesen wurde
- Intersexualität = Menschen die körperliche Geschlechtsmerkmale haben, die nicht ausschließlich männlich oder weiblich sind
- Nonbinär = Menschen die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren (Nonbinär ist kein “Drittes Geschlecht”)
- Genderfluid = Menschen, deren Geschlecht fluide ist. Das Geschlecht, dem man sich zugehörig fühlt, kann also immer wechseln
- Asexualtität = Abwesenheit von sexuellem Verlangen
- Queer = Sammelbezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht der Cis-Heteronormativität entsprechen
- LGBTQIA+ = Abkürzung, die für Vielfalt in Sexualität, Geschlecht und Orientierung steht. (L=Lesbian, G=Gay, B=Bi, T=Trans, Q=Queer, I=Intersexual, A=Asexual, „+“ als Platzhalter für weitere Geschlechtsidentitäten)
Falls du einige dieser Wörter gerade das erste Mal gehört hast: Du musst dir weder alle Begrifflichkeiten sofort merken, noch augenblicklich alles verstanden haben, was damit zusammenhängt. Und dass du nachfühlen kannst, was es bedeutet, sich einer dieser Identitäten zuzuordnen, verlangt erst recht niemand von dir. Es ist vollkommen normal, sich unsicher und überfordert zu fühlen, wenn man sich das erste Mal mit dieser Materie beschäftigt – und das ist auch in Ordnung. Wichtig ist lediglich, dass du offen dafür bist, dich mit dem Thema auseinanderzusetzen, etwas dazuzulernen und langsam (aber sicher) ein Bewusstsein dafür zu entwickeln.
LGBTQIA+, QUEER & CIS – DIESE BEGRIFFLICHKEIT SOLLTEST DU KENNEN
Was es heißt, homo-, hetero- oder bisexuell zu sein, wissen die meisten von uns. Doch was bedeutet LGBTQIA+, wann ist jemand genderfluid und was zeichnet eigentlich nonbinäre Menschen aus? Um der Diskriminierung von queeren Menschen etwas entgegensetzen zu können, ist es zuallererst wichtig, sich mit den unterschiedlichen Begrifflichkeiten, die man in diesem Spektrum vorfindet, auseinanderzusetzen. Denn nur so können wir verhindern, andere bereits durch die Art, wie wir mit ihnen oder über sie sprechen, zu verletzen. Daher haben sich Max und Jakob einer kleinen Aufklärungsstunde unterzogen, die wir auch dir nicht vorenthalten wollen.
Was bedeutet eigentlich…?
- Heterosexualität = Sexuelles und romantisches Begehren gegenüber Personen des anderen Geschlechts
- Homosexualität = Sexuelles und romantisches Begehren gegenüber Personen des eigenen Geschlechts (als auch darauf aufbauende sexuelle Identitäten)
- Bisexualität = Sexuelles und romantisches Begehren sowohl gegenüber Personen des anderen Geschlechts als auch des eigenen Geschlechts
- Pansexualität = Sexuelles und romantisches Begehren für einen Menschen, unabhängig davon welches Geschlecht er hat
- Trans = Menschen, die sich mit einem anderen Geschlecht identifizieren als dem, was ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde
- Cis = Identifikation mit dem Geschlecht, das einem bei der Geburt zugewiesen wurde
- Intersexualität = Menschen die körperliche Geschlechtsmerkmale haben, die nicht ausschließlich männlich oder weiblich sind
- Nonbinär = Menschen die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren (Nonbinär ist kein “Drittes Geschlecht”)
- Genderfluid = Menschen, deren Geschlecht fluide ist. Das Geschlecht, dem man sich zugehörig fühlt, kann also immer wechseln
- Asexualtität = Abwesenheit von sexuellem Verlangen
- Queer = Sammelbezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht der Cis-Heteronormativität entsprechen
- LGBTQIA+ = Abkürzung, die für Vielfalt in Sexualität, Geschlecht und Orientierung steht. (L=Lesbian, G=Gay, B=Bi, T=Trans, Q=Queer, I=Intersexual, A=Asexual, „+“ als Platzhalter für weitere Geschlechtsidentitäten)
Falls du einige dieser Wörter gerade das erste Mal gehört hast: Du musst dir weder alle Begrifflichkeiten sofort merken, noch augenblicklich alles verstanden haben, was damit zusammenhängt. Und dass du nachfühlen kannst, was es bedeutet, sich einer dieser Identitäten zuzuordnen, verlangt erst recht niemand von dir. Es ist vollkommen normal, sich unsicher und überfordert zu fühlen, wenn man sich das erste Mal mit dieser Materie beschäftigt – und das ist auch in Ordnung. Wichtig ist lediglich, dass du offen dafür bist, dich mit dem Thema auseinanderzusetzen, etwas dazuzulernen und langsam (aber sicher) ein Bewusstsein dafür zu entwickeln.
Patriarchale Machtstrukturen
Kein rein heterosexuelles Phänomen
Da nun alle Begrifflichkeiten geklärt sind, machen wir uns ans Eingemachte. Nämlich an die Klischees, die um queere Menschen kursieren. Eine Sache haben sich die Besten Freundinnen schon immer gefragt: Stimmt es, dass es für schwule Männer leichter ist, ihre Sexualität auszuleben, sie es dafür aber schwerer haben, tatsächlich eine:n feste:n Partner:in zu finden? Bevor uns Aljosha diese Frage beantwortet, erklärt er, dass er Vergleiche zwischen Homosexuellen und Heterosexuellen generell nicht für zielführend hält. Sowohl das eine als auch das andere bringt individuelle Probleme mit sich, kann also gar nicht auf dieselbe Waagschale gelegt werden. Aber davon mal abgesehen: Die queere Szene ist (zumindest seiner Erfahrung nach) tatsächlich sexuell relativ offen.
An dieser Stelle muss aber erwähnt werden, dass patriarchale Machtstrukturen nicht nur in der klassischen Rollenverteilung zwischen Mann und Frau, sondern auch in der queeren Szene existieren. Also ja, die queere Szene ist sexuell sehr aufgeschlossen, gleichzeitig aber auch sehr übergriffig.
Sexuelle Übergrifflichkeiten
Aljoshas unschöne Dating-Erfahrungen
Aljosha, der sich erst mit 23 Jahren geoutet hat, stand wie viele andere Männer und Jungs, die neu im queeren Dating-Game sind, vor einem Problem: Wo lerne ich überhaupt andere Schwule kennen? Einfach Männer, die man attraktiv findet, in der U-Bahn, der Uni oder in einer Bar ansprechen? Das trauen sich die wenigsten – Aus Angst davor schwulenfeindlich beleidigt oder vielleicht sogar körperlich angegriffen zu werden. Denn leider gibt es auch heute noch eine Menge Männer, die allergisch darauf reagieren, von einem schwulen Mann angeflirtet zu werden. Warum? Weil homophobe Männer sich um jeden Preis von Homosexualität distanzieren wollen. Der Abwehrmechanismus lautet: „Was fällt dem Typen ein zu denken ICH wäre auch schwul?!“ Aus diesem Grund vermeiden es viele homosexuelle Männer in ihrem Alltag auf Partner:innen-Suche zu gehen, sondern halten vor allem auf Online-Plattformen oder in exklusiven Gay-Bars oder Schwulen-Clubs Ausschau nach dem nächsten potentiellen Date. Auch Aljosha meldete sich auf den Rat von einem Kumpel bei einem queeren Dating-Portal an und wurde daraufhin prompt mit ungefragten sexuellen Bildern und Sex-Anfragen von Fremden überhäuft – definitiv eine Form der sexualisierten Gewalt. Darunter versteht man Handlungen mit sexuellem Bezug, ohne Einwilligung beziehungsweise Einwilligungsfähigkeit der betroffenen Person. Das Problem war, dass ihm das zum damaligen Zeitpunkt noch nicht bewusst war, weshalb er den Fehler sofort bei sich suchte und dachte „Vielleicht bin ich einfach viel zu prüde…“
Zu denken, man sei der oder die Schuldige, wenn sich die Masse um einen herum anders verhält als man selbst, ist aus psychologischer Sicht absolut natürlich. Und nicht nur das: Dass er derjenige ist, mit dem etwas nicht stimmt, ist das, was Aljosha als queere Person verinnerlicht hat. In seiner Wahrnehmung war er immer der Einzige, der anders war, da er nie queere Vorbilder hatte und schwule Männer weder in den Medien noch in seinem persönlichen Umfeld sichtbar waren.
Liebe Männer, warum habt ihr Angst vor eurer femininen Seite
Ja, es gibt schwule Männer, die eine sehr feminine Seite haben. Doch weshalb vielen Menschen diese Femininität besonders auffällt, ist nicht etwa, weil sie abnormal ist, sondern weil wir in einer Welt leben, die auf Heteronormativität geeicht ist. Heteronormativität beinhaltet gewisse, von der Gesellschaft naturalisierte Regeln. Da schwule Männer per Definition diesen Regeln nicht entsprechen, fallen sie denen auf, die sich verbissen an dem veralteten Weltbild festklammern.
Das ist allerdings kein Grund für Männer, ihre feminine Seite zu unterdrücken. Ganz im Gegenteil – Wenn unsere Gesellschaft nicht voller heteronormativer Muster, Rollen und Klischees wäre, würden sich vielleicht auch viele cis Männer um einiges femininer verhalten, als wir es heute gewohnt sind.
Falls du einige dieser Wörter gerade das erste Mal gehört hast: Du musst dir weder alle Begrifflichkeiten sofort merken, noch augenblicklich alles verstanden haben, was damit zusammenhängt. Und dass du nachfühlen kannst, was es bedeutet, sich einer dieser Identitäten zuzuordnen, verlangt erst recht niemand von dir. Es ist vollkommen normal, sich unsicher und überfordert zu fühlen, wenn man sich das erste Mal mit dieser Materie beschäftigt – und das ist auch in Ordnung. Wichtig ist lediglich, dass du offen dafür bist, dich mit dem Thema auseinanderzusetzen, etwas dazuzulernen und langsam (aber sicher) ein Bewusstsein dafür zu entwickeln.
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LGBTQIA+, Queer & Cis – Diese Begrifflichkeiten solltest du kennen
Was es heißt, homo-, hetero- oder bisexuell zu sein, wissen die meisten von uns. Doch was bedeutet LGBTQIA+, wann ist jemand genderfluid und was zeichnet eigentlich nonbinäre Menschen aus? Um der Diskriminierung von queeren Menschen etwas entgegensetzen zu können, ist es zuallererst wichtig, sich mit den unterschiedlichen Begrifflichkeiten, die man in diesem Spektrum vorfindet, auseinanderzusetzen. Denn nur so können wir verhindern, andere bereits durch die Art, wie wir mit ihnen oder über sie sprechen, zu verletzen. Daher haben sich Max und Jakob einer kleinen Aufklärungsstunde unterzogen, die wir auch dir nicht vorenthalten wollen.
Was bedeutet eigentlich…?
- Heterosexualität = Sexuelles und romantisches Begehren gegenüber Personen des anderen Geschlechts
- Homosexualität = Sexuelles und romantisches Begehren gegenüber Personen des eigenen Geschlechts (als auch darauf aufbauende sexuelle Identitäten)
- Bisexualität = Sexuelles und romantisches Begehren sowohl gegenüber Personen des anderen Geschlechts als auch des eigenen Geschlechts
- Pansexualität = Sexuelles und romantisches Begehren für einen Menschen, unabhängig davon welches Geschlecht er hat
- Trans = Menschen, die sich mit einem anderen Geschlecht identifizieren als dem, was ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde
- Cis = Identifikation mit dem Geschlecht, das einem bei der Geburt zugewiesen wurde
- Intersexualität = Menschen die körperliche Geschlechtsmerkmale haben, die nicht ausschließlich männlich oder weiblich sind
- Nonbinär = Menschen die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren (Nonbinär ist kein “Drittes Geschlecht”)
- Genderfluid = Menschen, deren Geschlecht fluide ist. Das Geschlecht, dem man sich zugehörig fühlt, kann also immer wechseln
- Asexualtität = Abwesenheit von sexuellem Verlangen
- Queer = Sammelbezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht der Cis-Heteronormativität entsprechen
- LGBTQIA+ = Abkürzung, die für Vielfalt in Sexualität, Geschlecht und Orientierung steht. (L=Lesbian, G=Gay, B=Bi, T=Trans, Q=Queer, I=Intersexual, A=Asexual, „+“ als Platzhalter für weitere Geschlechtsidentitäten)
Falls du einige dieser Wörter gerade das erste Mal gehört hast: Du musst dir weder alle Begrifflichkeiten sofort merken, noch augenblicklich alles verstanden haben, was damit zusammenhängt. Und dass du nachfühlen kannst, was es bedeutet, sich einer dieser Identitäten zuzuordnen, verlangt erst recht niemand von dir. Es ist vollkommen normal, sich unsicher und überfordert zu fühlen, wenn man sich das erste Mal mit dieser Materie beschäftigt – und das ist auch in Ordnung. Wichtig ist lediglich, dass du offen dafür bist, dich mit dem Thema auseinanderzusetzen, etwas dazuzulernen und langsam (aber sicher) ein Bewusstsein dafür zu entwickeln.
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Patriarchale Machtstrukturen
Kein rein heterosexuelles Phänomen
Da nun alle Begrifflichkeiten geklärt sind, machen wir uns ans Eingemachte. Nämlich an die Klischees, die um queere Menschen kursieren. Eine Sache haben sich die Besten Freundinnen schon immer gefragt: Stimmt es, dass es für schwule Männer leichter ist, ihre Sexualität auszuleben, sie es dafür aber schwerer haben, tatsächlich eine:n feste:n Partner:in zu finden? Bevor uns Aljosha diese Frage beantwortet, erklärt er, dass er Vergleiche zwischen Homosexuellen und Heterosexuellen generell nicht für zielführend hält. Sowohl das eine als auch das andere bringt individuelle Probleme mit sich, kann also gar nicht auf dieselbe Waagschale gelegt werden. Aber davon mal abgesehen: Die queere Szene ist (zumindest seiner Erfahrung nach) tatsächlich sexuell relativ offen.
An dieser Stelle muss aber erwähnt werden, dass patriarchale Machtstrukturen nicht nur in der klassischen Rollenverteilung zwischen Mann und Frau, sondern auch in der queeren Szene existieren. Also ja, die queere Szene ist sexuell sehr aufgeschlossen, gleichzeitig aber auch sehr übergriffig.
@Pexels
Patriarchale Machtstrukturen
Kein rein heterosexuelles Phänomen
Da nun alle Begrifflichkeiten geklärt sind, machen wir uns ans Eingemachte. Nämlich an die Klischees, die um queere Menschen kursieren. Eine Sache haben sich die Besten Freundinnen schon immer gefragt: Stimmt es, dass es für schwule Männer leichter ist, ihre Sexualität auszuleben, sie es dafür aber schwerer haben, tatsächlich eine:n feste:n Partner:in zu finden? Bevor uns Aljosha diese Frage beantwortet, erklärt er, dass er Vergleiche zwischen Homosexuellen und Heterosexuellen generell nicht für zielführend hält. Sowohl das eine als auch das andere bringt individuelle Probleme mit sich, kann also gar nicht auf dieselbe Waagschale gelegt werden. Aber davon mal abgesehen: Die queere Szene ist (zumindest seiner Erfahrung nach) tatsächlich sexuell relativ offen.
An dieser Stelle muss aber erwähnt werden, dass patriarchale Machtstrukturen nicht nur in der klassischen Rollenverteilung zwischen Mann und Frau, sondern auch in der queeren Szene existieren. Also ja, die queere Szene ist sexuell sehr aufgeschlossen, gleichzeitig aber auch sehr übergriffig.
Sexuelle
Übergriff-lichkeiten
@Pexels
Aljoshas unschöne Dating-Erfahrungen
Aljosha, der sich erst mit 23 Jahren geoutet hat, stand wie viele andere Männer und Jungs, die neu im queeren Dating-Game sind, vor einem Problem: Wo lerne ich überhaupt andere Schwule kennen? Einfach Männer, die man attraktiv findet, in der U-Bahn, der Uni oder in einer Bar ansprechen? Das trauen sich die wenigsten – Aus Angst davor schwulenfeindlich beleidigt oder vielleicht sogar körperlich angegriffen zu werden. Denn leider gibt es auch heute noch eine Menge Männer, die allergisch darauf reagieren, von einem schwulen Mann angeflirtet zu werden. Warum? Weil homophobe Männer sich um jeden Preis von Homosexualität distanzieren wollen. Der Abwehrmechanismus lautet: „Was fällt dem Typen ein zu denken ICH wäre auch schwul?!“ Aus diesem Grund vermeiden es viele homosexuelle Männer in ihrem Alltag auf Partner:innen-Suche zu gehen, sondern halten vor allem auf Online-Plattformen oder in exklusiven Gay-Bars oder Schwulen-Clubs Ausschau nach dem nächsten potentiellen Date. Auch Aljosha meldete sich auf den Rat von einem Kumpel bei einem queeren Dating-Portal an und wurde daraufhin prompt mit ungefragten sexuellen Bildern und Sex-Anfragen von Fremden überhäuft – definitiv eine Form der sexualisierten Gewalt. Darunter versteht man Handlungen mit sexuellem Bezug, ohne Einwilligung beziehungsweise Einwilligungsfähigkeit der betroffenen Person. Das Problem war, dass ihm das zum damaligen Zeitpunkt noch nicht bewusst war, weshalb er den Fehler sofort bei sich suchte und dachte „Vielleicht bin ich einfach viel zu prüde…“
Zu denken, man sei der oder die Schuldige, wenn sich die Masse um einen herum anders verhält als man selbst, ist aus psychologischer Sicht absolut natürlich. Und nicht nur das: Dass er derjenige ist, mit dem etwas nicht stimmt, ist das, was Aljosha als queere Person verinnerlicht hat. In seiner Wahrnehmung war er immer der Einzige, der anders war, da er nie queere Vorbilder hatte und schwule Männer weder in den Medien noch in seinem persönlichen Umfeld sichtbar waren.
Liebe Männer, warum habt ihr Angst vor eurer Femininen Seite?
Ja, es gibt schwule Männer, die eine sehr feminine Seite haben. Doch weshalb vielen Menschen diese Femininität besonders auffällt, ist nicht etwa, weil sie abnormal ist, sondern weil wir in einer Welt leben, die auf Heteronormativität geeicht ist. Heteronormativität beinhaltet gewisse, von der Gesellschaft naturalisierte Regeln. Da schwule Männer per Definition diesen Regeln nicht entsprechen, fallen sie denen auf, die sich verbissen an dem veralteten Weltbild festklammern.
Das ist allerdings kein Grund für Männer, ihre feminine Seite zu unterdrücken. Ganz im Gegenteil – Wenn unsere Gesellschaft nicht voller heteronormativer Muster, Rollen und Klischees wäre, würden sich vielleicht auch viele cis Männer um einiges femininer verhalten, als wir es heute gewohnt sind.
Falls du einige dieser Wörter gerade das erste Mal gehört hast: Du musst dir weder alle Begrifflichkeiten sofort merken, noch augenblicklich alles verstanden haben, was damit zusammenhängt. Und dass du nachfühlen kannst, was es bedeutet, sich einer dieser Identitäten zuzuordnen, verlangt erst recht niemand von dir. Es ist vollkommen normal, sich unsicher und überfordert zu fühlen, wenn man sich das erste Mal mit dieser Materie beschäftigt – und das ist auch in Ordnung. Wichtig ist lediglich, dass du offen dafür bist, dich mit dem Thema auseinanderzusetzen, etwas dazuzulernen und langsam (aber sicher) ein Bewusstsein dafür zu entwickeln.
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Sexuelle Übergrifflichkeiten
Aljoshas unschöne Dating-Erfahrungen
Aljosha, der sich erst mit 23 Jahren geoutet hat, stand wie viele andere Männer und Jungs, die neu im queeren Dating-Game sind, vor einem Problem: Wo lerne ich überhaupt andere Schwule kennen? Einfach Männer, die man attraktiv findet, in der U-Bahn, der Uni oder in einer Bar ansprechen? Das trauen sich die wenigsten – Aus Angst davor schwulenfeindlich beleidigt oder vielleicht sogar körperlich angegriffen zu werden. Denn leider gibt es auch heute noch eine Menge Männer, die allergisch darauf reagieren, von einem schwulen Mann angeflirtet zu werden. Warum? Weil homophobe Männer sich um jeden Preis von Homosexualität distanzieren wollen. Der Abwehrmechanismus lautet: „Was fällt dem Typen ein zu denken ICH wäre auch schwul?!“ Aus diesem Grund vermeiden es viele homosexuelle Männer in ihrem Alltag auf Partner:innen-Suche zu gehen, sondern halten vor allem auf Online-Plattformen oder in exklusiven Gay-Bars oder Schwulen-Clubs Ausschau nach dem nächsten potentiellen Date. Auch Aljosha meldete sich auf den Rat von einem Kumpel bei einem queeren Dating-Portal an und wurde daraufhin prompt mit ungefragten sexuellen Bildern und Sex-Anfragen von Fremden überhäuft – definitiv eine Form der sexualisierten Gewalt. Darunter versteht man Handlungen mit sexuellem Bezug, ohne Einwilligung beziehungsweise Einwilligungsfähigkeit der betroffenen Person. Das Problem war, dass ihm das zum damaligen Zeitpunkt noch nicht bewusst war, weshalb er den Fehler sofort bei sich suchte und dachte „Vielleicht bin ich einfach viel zu prüde…“
Zu denken, man sei der oder die Schuldige, wenn sich die Masse um einen herum anders verhält als man selbst, ist aus psychologischer Sicht absolut natürlich. Und nicht nur das: Dass er derjenige ist, mit dem etwas nicht stimmt, ist das, was Aljosha als queere Person verinnerlicht hat. In seiner Wahrnehmung war er immer der Einzige, der anders war, da er nie queere Vorbilder hatte und schwule Männer weder in den Medien noch in seinem persönlichen Umfeld sichtbar waren.
Liebe Männer, warum habt ihr Angst vor eurer femininen Seite?
Ja, es gibt schwule Männer, die eine sehr feminine Seite haben. Doch weshalb vielen Menschen diese Femininität besonders auffällt, ist nicht etwa, weil sie abnormal ist, sondern weil wir in einer Welt leben, die auf Heteronormativität geeicht ist. Heteronormativität beinhaltet gewisse, von der Gesellschaft naturalisierte Regeln. Da schwule Männer per Definition diesen Regeln nicht entsprechen, fallen sie denen auf, die sich verbissen an dem veralteten Weltbild festklammern.
Das ist allerdings kein Grund für Männer, ihre feminine Seite zu unterdrücken. Ganz im Gegenteil – Wenn unsere Gesellschaft nicht voller heteronormativer Muster, Rollen und Klischees wäre, würden sich vielleicht auch viele cis Männer um einiges femininer verhalten, als wir es heute gewohnt sind.
Falls du einige dieser Wörter gerade das erste Mal gehört hast: Du musst dir weder alle Begrifflichkeiten sofort merken, noch augenblicklich alles verstanden haben, was damit zusammenhängt. Und dass du nachfühlen kannst, was es bedeutet, sich einer dieser Identitäten zuzuordnen, verlangt erst recht niemand von dir. Es ist vollkommen normal, sich unsicher und überfordert zu fühlen, wenn man sich das erste Mal mit dieser Materie beschäftigt – und das ist auch in Ordnung. Wichtig ist lediglich, dass du offen dafür bist, dich mit dem Thema auseinanderzusetzen, etwas dazuzulernen und langsam (aber sicher) ein Bewusstsein dafür zu entwickeln.
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